Fauler Hauch im Untergang

Da ist's blau
und da ein wenig gelb und grau.
Dort drüben weiß, unsagbar weit
und hinter mir wird's tief.
Mir ist als ob ich den ganzen Tag schlief.
Erfühle mich,
bin dabei schwach
und unerträglich - ich bin wach.

Paradox verkeilt in einer Welt,
die alles verbricht
und doch niemals das Wort mir hält.
Eine in zwei Hälften geteilt,
verschieden und unheilbar bereit
in all ihrem Sein
jagen und plagen sich
fangen mich ein.

Ich bin der Spiegel
Ich bin wie sie
und liebe verzweifelt
und versteh' sie doch nie.
Und mitten drin
verschlungen mit ihr
finde ich Sinn
und verlier' ihn mit mir
.
Ich singe den ewigen,
süßen Gesang
jeden verdammten
Sonnenuntergang lang.
Ich folge den Strahlen
von Licht und Gestalt
und gebiete mir ängstlich
vor dem Fluge Einhalt.

Der Zweifel zersetzt uns
noch die kühnsten Ideen.
Beginnt im Verstand,
zerrinnt in der Hand
und tut uns mit Nichtem
unendlich weh.

Kraftlos geknickt
und im Zweifel verstrickt,
wartet geduldig mein Sein,
dass es nun endlich
endlich erstickt.

Nur zu stark ist der Glaube,
die Hoffnung auf Glück
baut auf Erinnerung
und wächst stündlich
Stück um Stück;
und knüpft mir ein Seil
aus den Tagen ins Leben
und versucht es
um meinen Hals zu legen

Lachend, ja voller Begeisterung
hole ich Schwung
und besinge die Schlinge,
dass es doch diesmal mir gelinge
Befreiung oder einfach erliegen!
Nur eines nicht wieder
verzeihend und reuig
sich an mich schmiegen.

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