weEllEntANz im mai

<<<

Oh - wie wir schwappen
und über alle Ränder lappen
in Wellen uns verbreiten
wie Teufel rückwärts reiten
ego und manisch
manchmal panisch
liegen wir uns in den Ohren
wollen tiefer in uns rein
und scheitern stündlich noch am Sein
und dabei nicht verzagen
wir packen uns am Kragen
und zerren uns hinauf
verwegen mutig lächelnd
um in den Himmel rein zu ragen
ein vielzuviel gibt's nur im Kopf
wir packen uns geschickt am Schopf
und wollen lieben, lachen, schreien
und scheitern
und uns sanft verzeihen.

Etwas hier bricht
und wenn ich wünsche
dann doch wie Licht - ins Bunte
will ich taumeln
am roten Kirschbaum baumeln
lose und hell
wie im Fall - langsam und schnell
in der Struktur darf ich nicht sein
bin nicht genug
ich bin nicht rein
nur du kannst mit mir weilen
die Launen mir verteilen
und zwischendurch, da weine ich
ein Lied, meist stumm - doch laut genug
es zuvernehmen
dich zu bequemen - an mein Herz
und stillst den Schmerz
ich weiß um dieses, um dein Darben
dein wunsch an momentane Zeiten
ein Wunsch nach Leben ohne Narben
du bangst - hast angst
und holtst uns zurück
von unserer Reise
du glaubst sinnfreierweise
ich sei fernab vom Glück
und säh nichts von dir
erdreistest dich wahrlich
und ziemlich beharrlich
zu behaupten, es gäbe kein wir.
Is das so?
Sei lieber froh, dass ich nicht dir im Leben sitzt
bequem an deiner Zukunft schnitzt
und sauge, was ich kriegen kann
sei froh des Unverbindlich
es macht dich empfindlich, statt zu ermüden
ein Schein wird meistens trügen
und sei er noch so heilig
sO - will ich nicht lügen
Und was hoffst du hier zu finden?
in meinem Leben
in meinen Rinden
was kann mein Blick in dein Gesicht
dir für die Zukunft denn schon geben?
Welch eigentümlich Streben
Du willst schon wissend, lehrend sein
bevor du deinen Meisterschein!

Ambivalenzen und Affinitäten
Wahlverwandschaften - fließend eben
mein Geiz, wie du mich fühlend nennst
erkennst aus deinem Winkel du
zerreiß mir ruhig das Herz
damit der Schmerz
dem Hirn ein Ende läutet
und keine Zeit vergeudet
mit Phantasien, die sich nicht finden
beim Anblick zu schnell uns verschwinden
was nützt das schönste Traumbild uns
wenn es schon jetzt aufriefelt
am Saume stärker triefelt
bleib hier bei mir im Jetzt
auch wenn es dir so manches Mal
wie ein Qual erscheinen mag
und dich verletzt
es ist ein Trug
dein eGo hetzt dich durch den Tag
was kümmert dich, wArum ich starb.
Im neuen Leben bin doch ich
für dich zum Nehmen und zum Geben
du fängst die Worte ein
du machst mich groß
du machst mich klein
ich bin nicht alt
ich bin nicht neu
doch ich bin hier und ich bin treu
vielleicht manchmal ein bißchen scheu.
was weinst du denn um dies wArum?
Können wir uns doch begleiten
mal du - mal ich, nur vorwärts schreiten
und wie die Teufel
rückwärts reiten
in Wellen uns verbreiten
und schwappen und über alle Ränder lappen
ohne Grenzen, feste fOrmen
und dennoch sichtbar
ohne nOrmen
glitzernd im Sonnenlicht
wiegen kraftvoll sanft
mal dich - mal mich.

<<<


© sAn - s.r.p.